Der Feuerwehr-Sporttest

Was erwartet dich im Sporttest und in der praktischen Prüfung der Berufsfeuerwehr? Welche Disziplinen gibt es, und welche Anforderungen musst du erfüllen?

Der Feuerwehr-Sporttest

Bei einem Wohnungsbrand entstehen Temperaturen von bis zu 850 Grad Celsius. Und im Einsatz müssen Feuerwehrleute manchmal mit 15 Kilogramm schweren Atemschutzgeräten auf über 20 Meter hohe Drehleitern steigen. Klarer Fall: Dieser Job ist nicht einfach, Feuerwehrleute müssen hohe Belastungen meistern. Aus diesem Grund sind der Sporttest und der praktische Test sehr anspruchsvoll. Manche Übungen besteht nur jeder vierte Kandidat.

Der Sporttest prüft alle fünf motorischen Grundfähigkeiten: Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination. Dabei gestaltet jede Feuerwehr ihr Auswahlverfahren und somit ihren Sporttest selbst. Manche Feuerwehren verlangen schon bei der Bewerbung das Deutsche Sportabzeichen oder sogar das Deutsche Schwimmabzeichen. Diese Nachweise dürfen oft nicht älter als zwei Jahre sein und müssen spätestens im Laufe des Auswahlverfahrens vorliegen.


Die Vorbereitung auf den Sporttest

Wer sich bei der Feuerwehr bewirbt, sollte sich so gut wie möglich darauf vorbereiten. Sogar erfahrene Vereinssportler scheitern regelmäßig an den vielen exotischen Aufgaben, die ihnen Ungewohntes abverlangen. Gute Erfolgschancen kann sich nur ausrechnen, wer ein gezieltes Vorbereitungstraining absolviert hat: Ausdauer- und Krafttraining gehören zum Standardprogramm.

In fast allen Sporttests ist Vielseitigkeit gefragt – da reicht es nicht, nur eine Disziplin gut zu beherrschen. Variiere deshalb deine Trainingsgestaltung, kombiniere verschiedene Bewegungsmuster. Ein umfassendes Fitnessprogramm sollte den Organismus mit vielen unterschiedlichen Trainingsreizen konfrontieren.

Tipp

Trage zum Sporttest geeignete Kleidung. Meist brauchst du zum Beispiel Hallenschuhe mit rutschfester Sohle – und eventuell andere Schuhe für Laufdisziplinen im Freien. Ein langärmliges Sportshirt und eine lange Sporthose helfen, Abschürfungen an Armen und Beinen zu vermeiden. Beachte dazu die Hinweise im Einladungsschreiben deiner Feuerwehr!

Typische Sporttest-Disziplinen

  • Ausdauerlauf/Cooper-Test: z. B. 1.000 Meter in 4:10 Minuten; 3.000 Meter in 14 bis 16:30 Minuten; 2.400 Meter in 12 Minuten
  • CKCU-Test (Kraft-Ausdauer-Test): Abwechselndes seitliches Übergreifen der Hände im Liegestütz, z. B. 23 Wiederholungen in 15 Sekunden
  • Kasten-Bumerang-Test: Durchlaufen eines Hindernisparcours in einer bestimmten Zeit
  • Klimmzüge/Klimmhang (Beugehang): z. B. Streckhang 3–9 Wiederholungen; Liegehang 9–15 Wiederholungen; Klimmhang 45 Sekunden
  • Liegestütze: z. B. 12–15 Wiederholungen
  • Schwimmen: z. B. 50 Meter Freistil in 46 Sekunden; 200 Meter Freistil in 5 Minuten
  • Sprint/Kurzstreckenlauf: z. B. 50 Meter in 7,3 Sekunden; 100 Meter in 15,5 Sekunden; 400 Meter in 1:25 Minuten
  • Tauchen: z. B. 14–16 Meter
  • Wechselsprünge: z. B. 42 Wiederholungen in 30 Sekunden

Praktische Prüfungen: Darauf kommt es an

Ob als Teil des Sporttests oder eigener Prüfungsabschnitt: Praktische Prüfungen konfrontieren dich direkt mit typischen Anforderungen des Feuerwehralltags. Von Drehleitersteigen bis zum Tragen von Atemschutz, verlangt dir dieser Teil des Auswahlverfahrens einiges ab.

Im Vorteil sind Bewerber mit Vorkenntnissen: Wer bei der Freiwilligen Feuerwehr oder beim Technischen Hilfswerk bereits erste Erfahrungen sammeln konnte, dem fällt dieser Test leichter. Ebenso nützlich ist eine handwerkliche Berufsausbildung. Davon abgesehen ist auch hier körperliche Fitness gefragt!

Typische praktische Übungen

  • Drehleitersteigen: Erklimmen einer Drehleiter, die auf 15, 20 oder 30 Meter ausgefahren ist
  • Rettungsübung: Abschleppen und Bergen eines Personendummys
  • Handwerkliche Aufgaben: z. B. Reifen wechseln, Dübel setzen
  • Atemschutzübung: Mit angelegter Atemschutzausrüstung eine Übungsstrecke bewältigen



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